Der Fettleber-Index FLI
Die Gesundheit unserer Leber spielt eine entscheidende Rolle für das allgemeine Wohlbefinden. Der Fettleber-Index (FLI) ist ein hilfreiches Instrument, um frühzeitig Anzeichen einer Fettleber zu erkennen und gezielt gegensteuern zu können. In diesem Artikel beschreiben wir, was der FLI ist, wie er berechnet wird und was bei einem hohen Wert getan werden kann. Hier geht’s direkt zum FLI-Rechner. Mehr über präventive Maßnahmen gibt’s im Artikel zum Thema Fettleber sowie in unserem Blogbeitrag zum Thema Leberfasten – eine effektive Methode, um die Leberfunktion zu unterstützen.

Was ist der Fettleber-Index (FLI)?
Der Fettleber-Index (FLI) ist ein diagnostisches Instrument, das entwickelt wurde, um das Vorhandensein einer Fettleber (medizinisch korrekt: Steatosis hepatis) abzuschätzen.
Er basiert auf vier Parametern:
- Body-Mass-Index (BMI) – errechnet aus Körpergewicht und Körpergröße
- Taillenumfang
- Triglyceridspiegel im Blut
- Gamma-Glutamyltransferase (GGT)
Diese Werte werden in eine spezifische mathematische Formel eingesetzt, um einen Indexwert zwischen 0 und 100 zu berechnen. Ein höherer FLI-Wert weist auf eine höhere Wahrscheinlichkeit einer Fettleber hin.
Wann ist es sinnvoll, den Fettleber-Index zu berechnen?
Die Berechnung des FLI ist besonders sinnvoll für Personen mit Risikofaktoren wie:
- Übergewicht oder Adipositas: Ein hoher BMI kann auf eine vermehrte Fettansammlung im Körper hinweisen.
- Metabolisches Syndrom: Eine Kombination aus Bluthochdruck, erhöhten Blutzuckerwerten, überschüssigem Körperfett im Taillenbereich und abnormalen Cholesterin- oder Triglyceridwerten.
- Diabetes mellitus Typ 2: Personen mit Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für eine Fettlebererkrankung.
- Erhöhte Leberwerte: Insbesondere ein erhöhter GGT-Wert kann auf eine Lebererkrankung hindeuten.
Durch die frühzeitige Identifizierung einer Fettleber können präventive Maßnahmen ergriffen werden, um schwerwiegendere Lebererkrankungen zu verhindern.

Fettleber-Index RECHNER
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Interpretation des FLI-Wertes
Der FLI-Wert wird wie folgt interpretiert:
- FLI < 30: Eine Fettleber ist unwahrscheinlich.
- FLI zwischen 30 und 60: Eine Fettleber ist möglich; weitere diagnostische Schritte sollten erwogen werden.
- FLI > 60: Hohe Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer Fettleber.
Maßnahmen bei erhöhtem Fettleber-Index (FLI)
Ein erhöhter FLI-Wert erfordert Handlungsbedarf, um die Gesundheit der Leber zu schützen:
- Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene, leberfreundliche Ernährung ist entscheidend. Empfohlen werden Lebensmittel wie Gemüse, Vollkornprodukte und zuckerarmes Obst wie Beeren, Äpfel, Quitten und Zitrusfrüchte. Auch eine Mahlzeitenplanung mit ausreichend Pausen entlastet die Leber.
- Gewichtsreduktion: Abnehmen kann die Fettansammlung in der Leber reduzieren und deren Funktion verbessern.
- Regelmäßige Bewegung: Moderate körperliche Aktivität, wie Schwimmen, Radfahren oder Wandern, unterstützt die Lebergesundheit. Empfohlen werden mindestens 150 Minuten moderate Aktivität pro Woche.
- Verzicht auf Alkohol: Alkohol kann die Leber zusätzlich belasten und sollte daher gemieden werden.
- Medizinische Betreuung: Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt sind wichtig, um den Verlauf einer Fettlebererkrankung zu überwachen und gegebenenfalls therapeutische Maßnahmen einzuleiten.
Fazit
Der Fettleber-Index ist ein nützliches Werkzeug zur frühzeitigen Erkennung einer Fettleber. Bei erhöhten Werten sollten umgehend Lebensstiländerungen vorgenommen und medizinischer Rat eingeholt werden, um ernsthafte Lebererkrankungen zu verhindern. Eine Ernährungsumstellung kann hilfreich sein, um den Körperfettanteil zu reduzieren und Bauchfett abzubauen. Unser Team unterstützt Sie gern dabei.
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Quellen:
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Norddeutscher Rundfunk. (2024). ERNÄHRUNGS-DOCS – Therapie bei Fettleber. https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/fettlebertherapie100.pdf
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